Nach mehr als einem Jahrzehnt der Verhandlungen sind Rumänien und Bulgarien auf dem besten Weg, bis März Teil des grenzfreien Schengen-Raums zu werden – beginnend mit Luft- und Seegrenzen.
Was 1985 als zwischenstaatliches Projekt von fünf EU-Ländern begann, umfasst heute 27 Nationen und ermöglicht es Reisenden sich ohne Passkontrollen zwischen diesen Ländern zu bewegen.
Nun wird der Schengen-Raum auf Rumänien und Bulgarien ausgeweitet und ab Ende März die die Personenkontrollen an den internen Luft- und Seegrenzen entfallen – über die Aufhebung der Kontrollen an den Landgrenzen soll jedoch erst später entschieden werden.
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Sowohl Rumänien als auch Bulgarien sind seit 2007 Teil der Europäischen Union. Die bisherigen Versuche der beiden Länder, dem Schengen-Raum beizutreten, wurden jedoch aus Sicherheitsgründen blockiert. Insbesondere Österreich äußerte Bedenken wegen der Möglichkeit einer zunehmenden illegalen Einwanderung.
Österreich hat nun zugestimmt, dass die beiden Balkanstaaten in die grenzfreie Zone eintreten können, sofern dies schrittweise geschieht, beginnend mit dem See- und Luftweg.
Die Verhandlungen über die Aufhebung der Landgrenzkontrollen werden wohl noch länger andauern. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass ihre endgültige Aufhebung den Reiseverkehr in der Region, die in der Vergangenheit mit längeren Wartezeiten an Straßen- und Schienengrenzen zu kämpfen hatte, weiter rationalisieren wird.
Das letzte Land, das dem Schengen-Raum beigetreten ist, war Kroatien, das im Januar 2023 offiziell beigetreten ist. Sollten Bulgarien und Rumänien den vollständigen Schengen-Beitritt erhalten, wären Irland und Zypern die einzigen EU-Länder außerhalb der Zone.
In einer Erklärung auf X (früher bekannt als Twitter) bezeichnete die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, die Entscheidung als „einen Tag großen Stolzes für Bulgarien und Rumänien“ und „einen großen Schritt vorwärts für sie und den Schengen-Raum.”
Was ist der Schengen-Raum?
Der Schengen-Raum wurde 1995 gegründet und umfasst mittlerweile 27 Staaten in ganz Europa. Die Mitglieder der Zone haben die Passkontrollen entlang ihrer gemeinsamen Grenzen größtenteils abgeschafft, diese Zone besteht aus einer einzigen Gerichtsbarkeit mit einer standardisierten Visumpolitik für internationale Reisen.
Folgende 27 Länder umfasst aktuell die Schengen-Zone: Österreich, Belgien, Kroatien, Tschechische Republik, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Ungarn, Island, Italien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Slowakei, Slowenien, Spanien, Schweden und Schweiz.
Der Schengen-Raum sollte jedoch nicht mit der EU oder der Zollunion der Europäischen Union verwechselt werden., beispielsweise sind einige Länder wie die Schweiz nicht Teil der EU, aber Mitglieder des Schengen-Raums, während andere (wie Zypern und Irland) nicht Teil des Schengen-Raums, sondern Mitglieder der EU sind.
Sobald Rumänien und Bulgarien der grenzfreien Zone teilweise beitreten, werden die verbleibenden europäischen Länder, die keine Mitglieder sind, Albanien, Andora, Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Bosnien und Herzegowina, Zypern, Georgien, Irland, Kosovo, Nordmazedonien, Moldawien, Monaco, Montenegro, Russland, San Marino, Serbien, Türkei, Vereinigtes Königreich, Ukraine und Vatikanstadt. Für einige dieser Staaten wie beispielsweise Andorra, San Marino oder Vatikanstadt gelten jedoch gesonderte Verfahren und Regelungen.
Endeffekt
Obwohl es noch einige Zeit dauern dürfte bis Rumänien und Bulgarien vollwertige Mitglieder des Schengen-Raums werden und auch die Grenzkontrollen auf dem Landweg der Vergangenheit angehören, ist die Vereinfachung des Reiseverkehrs von und zu den beiden Ländern auf dem See- und Luftweg ein großer Fortschritt – nicht nur für die beiden Länder.
Dadurch verbessert sich nicht nur die Bewegungsfreiheit der eigenen Bürger, sondern es vereinfacht auch das Reisen für diejenigen, die innerhalb des Schengen-Raums leben oder ihn aus Ländern ohne der Visumpflicht besuchen.
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