Eine neue Airline will nächsten Monat Flüge zu einem absoluten Traumurlaubsziel aufnehmen und das mit ausschließlich Premium-Sitzplätzen an Bord.
Das Airline-Startup Beond (ausgesprochen „beyond“) möchte Reisende in Narrowbody-Flugzeugen in einer Premium-Sitzplatz-Konfiguration auf die Malediven fliegen.
Mit nur einem einzigen Flugzeug und drei Strecken hoffen die Unternehmensleiter, die Flotte und Reichweite der Airline in den kommenden Monaten rasch erweitern zu können.
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Beond stellte sein erstes Flugzeug vergangene Woche bei zwei Veranstaltungen in Dubai und am Betriebsstandort am Velana International Airport von Male (MLE) in Male auf den Malediven vor.
Beginnend mit nur einem einzigen Airbus A319-Flugzeug wird Beond 44 Passagieren in einer super luxuriösen Kabine Platz bieten. Bis Ende des Jahres hofft die Fluggesellschaft, ihre Flotte um einen Airbus A321 zu erweitern. Weitere A321-Auslieferungen für Langstreckenflüge werden ab Frühjahr 2024 erwartet.
Beonds Gründer und CEO Tero Taskila bezeichnet die Fluggesellschaft als den ersten „Luxus-Ferienflieger“ der Welt.
„Es richtet sich an Menschen, die auf der Suche nach luxuriösen Reiseerlebnissen sind“, sagte Taskila auf einer Pressekonferenz in Dubai. „Wir haben tatsächlich eine Nische, in der das Produkt speziell für Luxusreisende und Urlauber entwickelt wurde.“
Geplante Routen von und auf die Malediven
Beond wird zunächst drei Strecken zwischen Male und folgenden Strecken fliegen:
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- Riad, Saudi-Arabien (Start am 9. November)
- München (eröffnet am 15. November)
- Zürich (eröffnet am 17. November)
Darüber hinaus plant die Fluggesellschaft ab Ende März die Einführung neuer Strecken zum Al Maktoum International Airport (DWC) in Dubai und zum Flughafen Milan Malpensa (MXP).
Taskila setzte sich auch für die nächsten Jahre ein ehrgeiziges Ziel und versprach, die Flotte der Fluggesellschaft in den nächsten fünf Jahren auf 32 Flugzeuge und mehr als 60 Ziele ab den Malediven zu erweitern. Details zu weiteren potenziellen Beond-Strecken werden derzeit jedoch nicht bekannt gegeben.
Sicherlich gibt es jedoch Entfernungsbeschränkungen für die Flotte. Beonds Flugzeuge – alle aus der Single-Aisle-A320-Familie – müssen bereits auf bestimmten europäischen Strecken kurze Tankstopps in Dubai einlegen. Dies könnte die Attraktivität der Fluggesellschaft, die Malediven direkt anzufliegen, leicht schwächen.
Beonds Service
Die Idee hinter Beond ist, dass Reisende unabhängig von ihrem Sitzplatz ein Premium-Erlebnis erhalten, ganz zu schweigen von einer direkten (wenn auch nicht unbedingt nonstop auf allen Strecken) Verbindung zu einem Urlaubsziel, das für viele auf der Wunschliste ganz weit oben steht.
Beond bietet Reisenden einen Limousinenservice von zu Hause zum Flughafen an (in allen Tarifen enthalten, mit Ausnahme von Tickets in Angebotstarifen).
An Bord ist das Flugzeug komplett in einer 2-2-Konfiguration gestaltet. Die Sitze wurden der italienischen Boutique-Firma Optimares entworfen, die auch die Sitze für das Four Seasons Privatflugzeug liefern – natürlich lässt sich jeder in ein flaches Bett verwandeln
Beond lehnt die Verwendung des Begriffs „All-Business-Class“ ab, denn die Airline sieht sich eben als Ferienfluggesellschaft und nicht um eine Fluggesellschaft für Geschäftsreisende.
Auffällig ist die geringe Anzahl an Sitzplätzen des Flugzeugs. Ein A319-Flugzeug hat typischerweise eine maximale Kapazität von 156 Passagieren, je nachdem wie die Fluggesellschaft das Fluggesellschaft konfiguriert. Beonds A319 hat dagegen nur 44 Plätze.
Der A321 bietet Platz für 68 Passagiere, im Vergleich zu rund 200 Passagieren der meisten Flugzeuge diesen Typs im kommerziellen Dienst.
Beond bietet nicht nur maßgeschneiderte Unterhaltung (einschließlich Apple iPads und kabellose Kopfhörer für jeden Kunden) und hochwertige Verpflegungsoptionen, sondern plant auch eine Partnerschaft mit verschiedenen Resorts auf den Malediven, um den Transferprozess zu vereinfachen. Die meisten Resorts dort sind dort in der Regel nur mit dem Schnellboot oder Wasserflugzeug erreichbar.
Die Beond-Lackierung des Flugzeugs, die am vergangenen Mittwoch in Malé enthüllt wurde, ist in Graphitgrau gehalten. Die Fluggesellschaft hat darauf hingewiesen, dass es nicht zu dunkel ist, um Überhitzungsprobleme zu verursachen, ein Problem, das durch zu dunkle Flugzeuglackierung verursacht werden kann. Einige erinnern sich vielleicht noch an den gescheiterten Versuch des ehemaligen Präsidenten Donald Trump die Bemalung der Air Force One zu ändern.
Eine Annehmlichkeit wird die Fluggesellschaft insbesondere nicht an Bord haben? WLAN an Bord gibt es dagegen nicht und sei beabsichtigt.
Die meisten Beond-Passagiere reisen zum Entspannen auf die Malediven und möchten der Hektik des Alltags entfliehen, dazu gehöre auch ein (digitaler) Detox und nicht ständig vernetzt zu sein, so die Airline in einer Erklärung.
Eine Reise mit Beond buchen
Beond verspricht Einsteigspreise ab circa 1.500 US-Dollar pro Strecke.
Wir haben einige erste Reiserouten gefunden, die etwas günstiger sind, darunter diese Hin- und Rückfahrt zwischen München und Malé im Januar für 2.883 US-Dollar (circa 2.750 Euro).
Es steht drei verschiedene Tarifarten zur Auswahl. „Delight“ ist die niedrigste Stufe und beinhaltet ein aufgegebenes Gepäck bis zu 40 Kilogramm, allerdings keine kostenlose Sitzplatzreservierung – der günstigste Sitzplatzauswahl beginnt für diese Reise bei etwa 25 US-Dollar pro Strecke.
Für rund 300 US-Dollar mehr beinhaltet der „Bliss“-Tarif einen kostenlose Transfer zum Flughafen, Sitzplatzauswahl und Lounge-Zugang am Flughafen.
Für weitere etwa 300 US-Dollar erhältst du den „Opulence“-Ticket, der dir zusätzliche Flexibilität beim Ticketwechsel bietet.
Alle Passagiere profitieren außerdem von Security-Fast-Track, außerdem plant Beond den Transfer deines Gepäcks direkt zu deinem Hotel zu veranlassen.
Wer sich die Route ab München genauer anschaut, wird feststellen, dass ein kurzer Tankstopp in Dubai geplant ist. Laut Airline-Angaben müssen Passagiere während des Stopps nicht aussteigen würden und dass es werden keine weiteren Passagiere während des Stopps zusteigen.
Lohnt es sich ein Flug mit Beond?
Beond betont neben den reinen Premium-Sitzplätzen immer wieder den Vorteil von Direktflügen nach Malé – ohne überflüssigen Zwischenstopp (auch wenn ein Tankstop eingelegt werden muss).
Dennoch scheint Beond davon auszugehen, dass selbst ein kurzer Zwischenstopp am Boden für die meisten Reisenden bequemer ist als ein Umstieg in Dubai (DXB), Doha (DOH) oder Abu Dhabi (AUH), wie es laut Beond 90% der Malediven-Reisenden tun würden.
Ein Meilenprogramm gibt es bei Beond nicht und ein solches sei auch nicht geplant, wodurch die Möglichkeit entfällt, Punkte oder Meilen für einen Flug an Bord der Premium-Fluggesellschaft einzulösen.
Für Reisende außerhalb Süddeutschlands oder der Schweiz kommt zudem die An- und Abreise von und nach München oder Zürich hinzu.
Zum Vergleich kostet ein Business Class-Tickets für Hin-/Rückflüge von Deutschland nach Male mit einem Umstieg zwischen 2.500 und 4.000 Euro, sodass Beond hier durchaus eine Option sein kann.
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Trotz der zu Beginn äußerst kleinen Flotte hat Beond ehrgeizige Pläne und will die weltweit erste reine Premium-Ferienfluggesellschaft werden.
Letztendlich werden die kommenden Monate und Jahre zeigen, wie erfolgreich die Fluggesellschaft finanziell ist. Die Zeit wird zeigen, dass Beond in der Lage ist, ausreichend Interesse bei den Passagieren zu wecken und die unzähligen Herausforderungen zu meistern, mit denen ein Airline-Start-up konfrontiert ist.
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