Das British Airways Club-Programm hat angekündigt, die Kosten für Avios-Prämien ab dem 15. Dezember zu erhöhen – bei Details dazu, welche Prämien betroffen sind und um wie viel Avios sich diese verteuern, bleibt BA jedoch vage.
Positiv anzumerken ist, dass British Airways Club die meisten Avios-Einlösebeträge über mehrere Jahre hinweg stabil gehalten hat (mit Ausnahme der mehrmaligen Erhöhung der Kurzstrecken für Flüge mit American Airlines und Alaska Airlines).
Gleichzeitig erhebt das Programm hohe Zuschläge für Langstreckenflüge mit British Airways. Vor drei Jahren führte British Airways Reward Flight Saver Prämien auch auf der Langstrecke ein, damit können Mitglieder mehr Avios gegen weniger Steuern, Gebühren und Zuschläge für von British Airways durchgeführte Flüge einzulösen.
Nun erhöht British Airways die Einlösewerte für Prämienflüge, hier ist was wir bisher wissen und du beachten solltest.
Das British Airways Club Programm soll Einlösewerte erhöhen
British Airways Club wird die Kosten für Avios Einlösungen bei Neubuchungen ab dem 15. Dezember erhöhen.
Auf der Webseite des Programms, auf der die Änderungen erläutert werden, heißt es zunächst, dass die Preise „auf allen Flügen von British Airways und Partnerfluggesellschaften“ steigen werden. Im FAQ-Bereich zu den Preisänderungen wird jedoch angegeben, dass die Änderungen für „alle von British Airways durchgeführten Flüge zu allen Zielen“ gelten, ohne Bezugnahme auf von Partnerfluggesellschaften durchgeführte Flüge.
British Airways erklärt, dass sowohl Avios als auch die anfallenden Steuern, Gebühren und Zuschläge aufgrund von Inflation, Marktdruck und der Erhöhung der britischen Luftverkehrsteuer steigen werden. Es ist unklar, ob dies nur die von British Airways angebotenen Prämienflüge (Reward Flight Savers) betrifft (wo die Steuern, Gebühren und Zuschläge sehr günstig sind) oder ob alle Einlösungen bei allen Fluggesellschaften betroffen sind.
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Dies könnte auch bedeuten, dass die von anderen Programmen erhobenen Zuschläge – wie beispielsweise Qatar airways Privilge Club für von British Airways durchgeführte Flüge – ebenfalls steigen könnten.
Es ist zwar erfreulich, dass British Airways die Mitglieder mehrere Tage im Voraus über die Änderungen informiert hat, um ihnen die Möglichkeit zu geben, Prämienflüge zu den bestehenden Preisen zu sichern, doch das Programm hat bisher nur je ein Beispiel für die Preiserhöhung genannt.
Hier ist ein Beispiel für einen Oneway-Flug von London nach Genf:
- Economy Nebenreisezeit (Off-Peak): 9.250 Avios plus 1 €, erhöht sich auf 10.000 Avios plus 1 €
- Economy Hauptreisezeit (Peak): 9.750 Avios plus 100 € steigen auf 10.750 Avios plus 140 €
- Business Class Nebenreisezeit (Off-Peak): 15.000 Avios plus 23 € erhöht sich auf 16.500 Avios plus 28 €
- Business Class Hauptreisezeit (Peak): 16.250 Avios plus 23 €, erhöht auf 18.000 Avios plus 28 €
Hier ist ein Beispiel ist einen Hin- und Rückflug von London nach New York:
- Economy Nebenreisezeit (Off-Peak): 50.000 Avios plus 100 €, erhöht sich auf 55.000 Avios plus 140 €
- Economy Hauptreisezeit (Peak): 60.000 Avios plus 100 € steigen auf 66.000 Avios plus 140 €
- Premium Economy Nebenreisezeit (Off-Peak): 85.000 Avios plus 305 € erhöht sich auf 93.500 Avios plus 370 €
- Premium Economy Hauptreisezeit (Peak): 120.000 Avios plus 305 €, erhöht auf 132.000 Avios plus 370 €
- Business Class Nebenreisezeit (Off-Peak): 160.000 Avios plus 375 € erhöht sich auf 198.000 Avios plus 450 €
- Business Class Hauptreisezeit (Peak): 180.000 Avios plus 375 €, erhöht auf 198.000 Avios plus 450 €
- First Class Nebenreisezeit (Off-Peak): 136.000 Avios zuzüglich Steuern, Gebühren und Zuschläge, erhöht sich auf 150.000 Avios zuzüglich Steuern, Gebühren und Zuschläge
- First Class Hauptreisezeit (Peak): 160.000 Avios zuzüglich Steuern, Gebühren und Zuschläge, erhöht sich auf 176.000 Avios zuzüglich Steuern, Gebühren und Zuschläge
Es mag zwar ungewöhnlich erscheinen, dass die Avios-Raten in der First Class niedriger sind als in der Business Class, dies liegt jedoch daran, dass die günstigeren Prämienprogramme (Reward Flight Savers) in der First Class nicht verfügbar sind. Daher sind Steuern, Gebühren und Zuschläge deutlich höher – rechne mit etwa 1.000 Euro pro Person für Hin- und Rückflug.
Trotz dieser Beispiele gibt es eine Reihe offener Fragen. So gelten die genannten Preiserhöhungen gelten nur für Hin- und Rückflüge ab London, jedoch variieren die erhobenen Steuern, Gebühen und Zuschläge je nach Abflugort. So kann beispielsweise ein Hin- und Rückflug ab Deutschland günstiger sein als ab London.
British Airways unterteilt Prämienpreise in verschiedene Kategorien gemäß ihrer Entfernung: So fallen Flüge mit einer Länge von 3.001 bis 4.000 Meilen, wie eben z.B. New York, in eine niedrigere Kategorie als Flüge an die Westküste der USA oder nach Asien. Es ist noch nicht bekannt, wie hoch die Preiserhöhung für die höhere Kategorie ausfallen wird und ob alle Ziele innerhalb dieser Kategorie von den gleichen Änderungen betroffen sein werden.
Fazit
Obwohl Abwertungen beim Sammeln und Einlösen von Punkten und Meilen leider eine unvermeidliche Realität sind, könnte es schlimmer kommen. Zum einen informiert British Airways ihre Mitglieder fast zwei Wochen im Voraus über die Änderungen, sodass du eine geplante Reisen zu den bisherigen Konditionen einlösen könntest. Zum anderen dürften die Preiserhöhungen bei Avios und den anfallenden Zuzahlungen für Steuern, Gebühren und Zuschläge nur etwa 10–15 % betragen, was man als eine moderate Steigerung betrachten kann.
Es ist verwirrend, dass das Programm zwar die neuen Preise ankündigt, diese aber erst am 15. Dezember für fast alle Strecken veröffentlicht. Dadurch lässt sich die Höhe der Preiserhöhungen nicht abschätzen, insbesondere da Avios, Steuern, Gebühren und Zuschläge steigen. Auch ist unklar, ob die Erhöhungen nur für von British Airways durchgeführte Prämienflüge oder auch für Flüge von Partnerfluggesellschaften gelten, da die Angaben in den Ankündigungen widersprüchlich sind.
Sicherheitshalber empfiehlt es sich, geplante Avios Prämieneinlösungen über den British Airways Club vor dem 15. Dezember zu buchen.
Titelfoto von Robert vt Hoenderdaal/ iStock