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Nicht erst seit der COVID-19-Pandemie und dem historischen Nachfragerückgang bei Flugreisen, wird über die Notwendigkeit von Kurzstreckenflügen diskutiert. Bereits im Juli 2020 hatten Lufthansa und Deutsche Bahn daher einen raschen Ausbau gemeinsamer Angebote für den Zug zum Flug angekündigt.

Nun wird das Lufthansa Express Rail-Netz um fünf Städte erweitert. Zudem fahren ab Dezember erstmals extraschnelle Sprinter-Züge auch zum Flughafen Frankfurt.

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Bereits heute bieten Deutsche Bahn und Lufthansa täglich 134 Zubringerzüge aus 17 deutschen Städten zum AirRail-Terminal am Frankfurter Airport. Im zweiten Halbjahr 2021 kommen weitere fünf Städte hinzu. Erstmalig wird ab Juli die Anreise zum Frankfurter Flughafen mit Lufthansa Express Rail von Hamburg und München möglich sein, ab Dezember dann auch von Berlin, Bremen und Münster.

„Aus einer guten Kooperation wird jetzt eine umfassende Partnerschaft, wie es sie zwischen Lufthansa und Deutscher Bahn noch nicht gegeben hat. Die DB vernetzt Ende des Jahres mit neuen Sprinterverbindungen den größten deutschen Flughafen noch enger mit der Schiene. Reisen mit der Bahn wird schneller und komfortabler”, erklärte DB-Vorstand Berthold Huber Anfang der Woche bei einem gemeinsamen Termin mit Lufthansa Vorstandsmitglied Harry Hohmeister in Frankfurt.

Lufthansa und Deutsche Bahn Express Rail Streckenübersicht
Foto mit freundlicher Genehmigung Deutsche Bahn

Zudem feiern neue Sprinter-Verbindungen ab Dezember Premiere. Die Bahnfahrt zwischen München und Köln soll sich so auf unter vier Stunden verkürzen. Lufthansa-Passagiere aus München und Nürnberg können dann zweimal am Tag in drei bzw. zwei Stunden direkt und ohne weitere Zwischenhalte den Flughafen Frankfurt erreichen – eine halbe Stunde schneller als heute.

Außerdem sollen die Express Rail Verbindungen besser an die Abflug- und Ankunftszeiten des Lufthansa-Hubs angepasst werden und so lange Wartezeiten ersparen.

An den Zügen ist in gemeinsames DB-LH-Branding geplant, um Express Rail-Züge leichter erkennen zu können. Auch kann dann über das kostenfreie WLAN bereits im Zug auf LH-Informationsinhalte zugegriffen werden. Für Lufthansa Business oder First Class Gäste wird in der 1. Klasse ein kostenfreies gastronomisches Angebot am Platz angeboten.

Schon jetzt profitieren Lufthansa Express Rail-Passagiere von reservierten Sitzplätzen im Zug, Anschluss-Sicherung im Verspätungsfall und Meilengutschriften für die Zugfahrt. Lufthansa Business- und First-Class-Kunden erhalten ein Ticket für die 1. Klasse und haben Zugang zu den DB-Lounges.

Lufthansa und Deutsche Bahn Express Rail ICE Sprinter Streckenübersicht
Foto mit freundlicher Genehmigung Deutsche Bahn

Auch beim Gepäcktransport versprechen Lufthansa und Deutsche Bahn eine Vereinfachung: So will die Deutsche Bahn bevorzugt Züge der neuesten Generation mit großen Gepäckfächern einsetzen. Sobald der Verkehr an den Flughäfen wieder zunehme, dürften Lufthansa Express Rail-Kunden an der Sicherheitskontrolle die Fastlane nutzen. Bei der Landung am Frankfurter Flughafen werden die Koffer von Express Rail-Kunden priorisiert behandelt. Eine Möglichkeit das Gepäck bereits am Startbahnhof aufzugeben wird es nicht geben, diesen Service hatte die Lufthansa 2007 eingestellt.

Ab April 2021 werden die Zubringerzüge so lange buchbar sein wie der dazugehörige Anschlussflug, das soll den Kunden mehr Flexibilität bei der Buchung geben. Als besonderen Anreiz für das neue Angebot, gilt die Miles & More Promotion für doppelte Statusmeilen auch auf allen Lufthansa Express Rail-Fahrten.

Endeffekt

Schon aus Umweltschutzgründen ist es natürlich zu begrüßen, wenn die Lufthansa und Deutsche Bahn ihre Kooperation ausbauen. Im Zuge der Covid-19-Krise hatte Lufthansa, mit dauerhaften Lounge-Schließungen an den Flughäfen in Bremen, Dresden und Leipzig, bereits einen Hinweis auf die zukünftige Ausrichtung und Streckenpolitik gegeben.

Obwohl das Lufthansa Express Rail-System auf einigen kürzeren Strecken als Ersatz zu Ultrakurzstreckenflügen gut funktioniert, besteht bei längeren Distanzen sicher die Möglichkeit, dass Passagiere statt der längeren Fahrt mit dem Express Rail, einfach eine andere Airline wählen.

Auch für Reisende mit viel Gepäck oder Eltern mit mehreren Kindern, die sich aus Komfortgründen für einen Zubringerflug entscheiden, dürfte der Zug mit Gepäckabgabe am AirRail-Terminal in Frankfurt keine komfortable Alternative sein.

Offen bleibt zudem die Frage, wieso man vorrangig Städte mit Flughäfen nicht auch kleinere und mittlere Großstädte sinnvoll an das Express Rail Netz anbindet. Solange weiterhin eine zusätzliche Anfahrt mit dem Auto oder ein separates Zugticket zum Lufthansa Express Rail-Bahnhof benötigt wird, dürfte es für Reisende aus diesen Regionen ein wenig attraktives Angebot bleiben.

Titelfoto mit freundlicher Genehmigung ©Deutsche Bahn

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