Banyan Tree Bangkok – Serenity Club Room
Es gießt unaufhörlich an diesem Samstagmittag und die schwarze S-Klasse kommt nur äußerst langsam voran. Bei Regenwetter sei Bangkoks Verkehr besonders “crazy”, verkündet unser Fahrer lachend. Dem kann man nur zustimmen. Doch kein Grund zur Panik, denn frei nach Harald Juhnke habe ich “keine Termine und leicht einen sitzen”. Also nutze ich die Zeit für ein Nickerchen und werde erst wieder wach, als wir in die Einfahrt zum Banyan Tree einbiegen. Insgesamt hat die Fahrt vom Flughafen Bangkok-Survarnabhumi rund anderthalb Stunde gedauert, bei guten Bedingungen reicht eigentlich ein Drittel der Zeit.
Das Banyan Tree Bangkok liegt etwas zurückgesetzt an der Sathon Tai Road, etwa zehn Minuten zu Fuss vom bekannten Lumphini Park und der gleichnamige Metro Station entfernt. In unmittelbarerer Umgebung befinden sich zahlreiche Botschaften, darunter auch die deutsche. Zum Großen Palast, Buddha Tempel und der nicht weniger berühmten Kaosan Road sind es mit dem Taxi etwa 25 Minuten. Der Empfang ist super freundlich, es gibt kalte Tücher zur Erfrischung und Blumenarmbänder zur Begrüßung. Anschließend geht es ohne Zwischenstop an der Rezeption direkt aufs Zimmer, wo auch der Check-In schnell und effizient erledigt wird.
Serenity Club Room
Banyan Tree versteht sich auf thailändisches Design, was bei einer in Thailand beheimateten Hotelgruppe allerdings auch wenig verwundern mag. So finden sich im gesamten Hotel viel dunkles Holz und satte Farben, wie Rot-, Braun- und Grüntöne. Durch moderne Elemente und die quadratischen Formen wirkt das aber nicht antiquiert, stattdessen fühlt man sich ein wenig wie in dem Hautquartier des Bösewichts in einem James Bond Movie.
Doch zurück zum Zimmer, der Schnitt meines Serenity Club Room ist ein wenig ungewöhnlich. Statt in einem Flur steht man direkt im Zimmer bzw. vor dem ovalen Glasschreibtisch, auf dem ganz Dr. No like ein Goldfischglas steht, wenn auch nur mit einer Blume darin. Nicht weniger mondän präsentiert sich die Hausbar neben der Zimmertür, stilecht mit Spiegelwand, ein paar Gläsern und 0,375ml Spirituosen-Flaschen. Das hat schon mehr Stil, als ein Minikühlschrank unter dem Fernseher oder dem Schreibtisch mit ner Flasche Bier, zwei Dosen Soda und dem obligatorischen Orangensaft.
Teppichboden ist ja immer so eine Sache, doch trotz der hellen Farbe weist dieser keinerlei Flecken oder Verunreinigungen auf. Auch die hellen Polstermöbel, auf denen sich dekorativ ein halbes Dutzend flauschiger grün-brauner Kissen gruppiert, wirken so unbefleckt als habe zuvor noch niemand darauf gesessen, geschweige auch nur in der Nähe Obst oder Schokolade (und wenn nur Schokobons) verzehrt. Die Serenity Club Zimmer liegen alle auf dem 50 bis 58 Stock, das garantiert eine schöne Aussicht und so habe ich sowohl vom Bett, als auch vom Sofa aus einen tollen Blick auf Bangkok und selbst den weiterentfernten Fluss kann man erkennen. Das Badezimmer ist nicht super groß, so ist das WC nicht extra abgetrennt und auch die Eckdusche nutzt man besser alleine. Die an der Wand stehende ovale Badewanne ist aber echt schick und auch groß genug, um darin zu Zweit zu Planschen. Neben dem Waschbecken steht Wasser zum Zähne putzen bereit, die Flaschen sind mit Stoffmanschetten im gleichen wundervollen Design, wie Slipper und Bademäntel versehen. Ein schönes Detail, genauso wie die hochwertigen Spender für Shampoo, Conditioner, Duschgel und Handseife. Sieht nicht nur dekorativer als Plastik aus, sondern hilft auch Müll zu reduzieren und wir leben ja schließlich alle auf diesem Planeten, wenngleich ich diese wunderbar duftenden Guest Supplies nur allzu gerne auch Daheim hätte.
Club Lounge Banyan
Nach einer Dusche wird es Zeit, die übrigen Bereiche des Hotels zu erkunden. Da es noch immer regnet streichen wir den Pool und statten als erstes der Club Lounge einen Besuch ab. Diese umfasst mehr oder weniger die komplette 19te Etage des Hotels und soll nach eigenen Angeben, eine der größten Bangkoks sein. Größe ist ja bekanntlich nicht alles, aber auch beim Angebot und Service lässt man sich nicht lumpen.
Das Frühstück (bis 11 Uhr) besteht aus einem kompletten Buffet mit einer sehr großen Auswahl an kalten und warmen Klassikern, dazu kann man aus einer Karte seine bevorzugte Eierspeise wählen (inklusive Eggs Benedict, Eggs Florentine und ähnlicher Spässe). Den gesamten Tag über gibt es natürlich kostenfrei Softdrinks, Kaffee, Tee und Bier, während der Happy Hour (17:30 – 19:30h) auch Wein, Spirits und Cocktails, dazu ein Snack-Buffet. Zugang zur Club Lounge erhalten alle Club Zimmer und Suiten, dazu gehören auch zwei kostenfreie Kleidungsstücke für den Reinigungs-Service pro Tag.
Kulinarik
Das kulinarische Highlight des Banyan Trees befindet sich jedoch weiter oben, on top so zusagen. Gemeint sind Vertigo and Moon Bar, das berühmte Grill-Restaurant und die dazugehörige Cocktailbar auf dem Dach des Hotels. Wir haben leider Pech, denn bereits beim Check-In werden wir darüber informiert, dass aufgrund des Regens die oberste Etage an diesem Abend geschlossen bleiben muss. Uns wird als Alternative ein Platz im darunter liegenden Bai Yun, dem chinesischen Restaurant des Banyan Tree angeboten, jedoch mit dem Vertigo-Menue. Wir willigen ein, zuvor geht es aber noch auf einen Drink in den Saffron Sky Garden.
Auf der 52ten kann man nämlich auch bei schlechtem Wetter outdoor Drinks & View genießen, auf Day Bed oder Liegen chillen oder sich an Thai Food laben. Nach einem GnT geht es ins Bai Yun, statt kantonesischen Spezialitäten gibt es für uns Entenbrust als Starter, gefolgt von einem wirklich vorzüglichen Lamm als Hauptgang. Auf die außergewöhnliche Atmosphäre und den Ausblick des Vertigo müssen wir zwar verzichten und selbst die Fensterscheiben des Bai Yun sind so beschlagen, dass man kaum etwas von der Stadt sehen kann, dennoch sind das Essen samt den Weinen wirklich top und das Schokotörtchen ein perfekter Abschluss eines großartigen Dinners. Unseren Besuch der Moonbar können wir zum Glück am nächsten Abend nachholen, dabei ist alleine der Ausblick jeden Cent der nicht minder guten Drinks wert… Rooftop deluxe.
Nach einem ordentlichen Frühstück lockt uns am nächsten Tag die Sonne an den Pool. Mit seinem üppigem Grün und der Skyline im Hintergrund ein netter Rückzugsort im Dschungel der Großstadt. Auch der Service ist auf Zack, im Handumdrehen werden Badetücher, kaltes Wasser und die Getränkekarte gebracht. Überhaupt ist der gesamte Service während unseres Aufenthalts wirklich ausgezeichnet. Selbst als wir am letzten Tag, früh am Morgen noch vor Öffnung der Lounge auschecken und somit keine Gelegenheit zum Frühstücken haben, überreicht man uns zwei riesige Snack-Pakete für die Fahrt zum Airport. Die 25-minütige Fahrt reicht nicht einmal, um die Hälfte der Sachen zu verputzen. Am Flughafen werden wir dann von dem gleichen Mitarbeiter in Empfang genommen, der uns einige Tage zuvor zu unserem Transfer brachte. Er erkundigt sich nach unserem Abflug, kümmert sich um unser Gepäck und begleitet uns zum Check-In. Er wartet bis wir unsere Bordkarten haben und eskortiert uns bis zur Sicherheitskontrolle. Echt erstklassig, wir bedanken uns und er nimmt gerührt unsere letzten Bath-Bestände entgegen. Sawat di khrap Banyan Tree!
Unterm Strich
Beim Zimmer würde ich beim nächsten Mal nach Möglichkeit eine One-Bedroom-Suite buchen, da mir deren Schnitt mit getrenntem Schlaf- und Wohnbereich besser gefällt. Ansonsten war das insgesamt ein Top-Aufenthalt mit super Service und guter Hardware, Highlight ist der Ausblick von quasi überall und natürlich die außergewöhnliche Location des Vertigo und der Moonbar. Das Banyan Tree gehört auf jeden Fall zu den Top-Luxushotels der thailändischen Hauptstadt und ist sowohl für Business als auch Freizeit-Trip eine hervorragende Wahl. Leider gibt es kein eigenes Rewards-Programm. Zwar partnert man mit LeClub Accor, bietet jedoch keinerlei Vorteile und auch keine Punktegutschrift oder Einlösemöglichkeit, so dass nur die Banyan Tree eigene Best-Preis-Garantie bleibt.
- 30.000 Membership Rewards® Punkte Willkommensangebot
- kostenfreier Zugang zu 1.400 Airport-Lounges weltweit (inkl. Lufthansa Lounges)
- 200€ Reiseguthaben pro Jahr
- 150€ Restaurantguthaben pro Jahr
- bis zu 200€ Sixt Ride Guthaben jährlich
- bis zu 90€ Shoppingguthaben pro Jahr
- Direkt Elite-Status bei Hotel- und Mietwagenprogrammen
- Umfangreiches Versicherungspaket mit Mietwagenversicherung