Zwei große US-Fluggesellschaften bündeln ihre Kräfte zu einer spannenden Partnerschaft. United Airlines und JetBlue bilden die neue Allianz „Blue Sky“, wie die beiden Fluggesellschaften vergangene Woche bekannt gaben.
Die Allianz umfasst eine umfassende Partnerschaft der beiden Treueprogramme United MileagePlus und JetBlue TrueBlue, die es Mitgliedern beider Programme ermöglicht, Meilen zu sammeln und einzulösen. Darüber hinaus profitieren United MileagePlus Statusinhaber auf Flügen mit JetBlue von ihren Statusvorteilen, wie auch JetBlue Mosaic-Mitglieder auf Flügen mit United von Statusvorteilen profitieren.
Im Rahmen der neuen Vereinbarung können United und JetBlue außerdem die Flüge des jeweils anderen auf ihren eigenen Websites verkaufen, einschließlich Verbindungen zwischen den beiden Fluggesellschaften.
Durch die Partnerschaft wird United nach mehrjähriger Abwesenheit wieder am John F. Kennedy Airport (JFK) von New York präsent sein.
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Bereits zuvor gab es Gerüchte über eine neue strategische Partnerschaft der beiden Airlines, die beide stark an den großen Flughäfen der Region New York vertreten sind. United betreibt ein wichtiges Drehkreuz am Newark Liberty Airport (EWR) in New Jersey, während JetBlue im Terminal 5 am Flughafen JFK beheimatet ist.
Für JetBlue kommt diese neue Partnerschaft rund zwei Jahre nach dem Ende der Nordost-Allianz mit American Airlines, die nach einem langwierigen Rechtsstreit mit der Biden-Regierung im Jahr 2023 beendet wurde.
„Die globale Reichweite von United ergänzt das Leisure-Netzwerk von JetBlue an der Ostküste perfekt und erweitert die Optionen und Vorteile für TrueBlue-Mitglieder erheblich“, sagte JetBlue-CEO Joanna Geraghty in einer Erklärung.
„Wir sind immer auf der Suche nach Möglichkeiten, unseren MileagePlus-Mitgliedern noch mehr Wert und Vorteile zu bieten, und diese Zusammenarbeit bietet ihnen neue, einzigartige Möglichkeiten, ihre hart verdienten Meilen zu nutzen und Optionen zu finden, die zu ihrem Zeitplan passen“, fügte Scott Kirby, CEO von United, hinzu.
Interline-Vereinbarung
Sobald die Partnerschaft beginnt, werden United und JetBlue eine Interline-Vereinbarung schließen und ihre Flüge jeweils über ihre eigenen Websites und mobilen Apps verkaufen. Das bedeutet, dass du einen United-Flug auf der JetBlue-Website buchen kannst (oder umgekehrt) und nahtlos auf einer Reiseroute zwischen den beiden Fluggesellschaften wechseln kannst.
Verdienen und einlösen
Über Blue Sky können TrueBlue-Mitglieder von JetBlue im gesamten globalen Netzwerk von United Punkte sammeln und einlösen.
MileagePlus-Mitglieder von United können „auf den meisten JetBlue-Flügen“ Meilen sammeln und einlösen, so die Fluggesellschaft. Obwohl einige Flügen davon ausgenommen sein werden, sollen die JetBlue-Flüge nach Europa voraussichtlich Teil der Vereinbarung sein. Dies war bei der Allianz zwischen JetBlue und American Airlines nicht der Fall.
Gegenseitige Treuevorteile
Für Vielflieger natürlich besonders interessant sind die gegenseitigen Statusvorteile, so werden United und JetBlue ihren Statusinhabern zahlreiche gegenseitige Statusvorteile bieten.
Auch wenn dabei nicht alle Statusvorteile (wie z.B. Lounge-Zugang oder Complementary Upgrades) gewährt werden sollen.
Beispielsweise können alle Statusinhaber beider Programme, unabhängig von ihrem Statuslevel, beim Check-in Sitzplätze mit mehr Beinfreiheit bei der anderen Fluggesellschaft reservieren. Das bedeutet, dass Premier-Mitglieder (unabhängig von ihrer Statusstufe) beim Check-in einen JetBlue EvenMore-Sitzplatz auswählen können; Mosaic-Mitglieder erhalten die gleichen Privilegien mit Economy Plus-Sitzen.
Alle Statusinhaber erhalten außerdem Vorteile beim Priority-Check-in und Boarding, erstes aufgegebenes Gepäckstück ist kostenlos und sie können am selben Tag Änderungen vornehmen.
Im Rahmen der Vereinbarung mit JetBlue würde United bis zu sieben tägliche Hin- und Rückflüge vom JFK-Flughafen anbieten, indem es Slots (streng regulierte Start- und Landerechte) von JetBlue übernimmt. United war über Jahrzehnte auch am JFK Airport vertreten und plant, bereits 2027 einen Flugbetrieb vom neuen Terminal 6 des Flughafens aufzunehmen.
Einige Aspekte der neuen Blue Sky Allianz bedürfen jedoch noch der behördlichen Genehmigung.
Jedoch wollen beide Airlines sich weder bei der Preisgestaltung noch bei der Flugplanung abstimmen – ein Umstand, der den früheren Deal zwischen JetBlue und American blockiert hatte.
Nach erfolgreicher Implementierung könnte in einem zukünftigen Schritt die BlueSky Allianz möglicherweise auch in das Transatlantik-Joint-Venture mit Air Canada und der Lufthansa eingebunden werden.
Titelfoto von Wirestock/ iStock