Die ungarische Billigfluggesellschaft Wizz Air kehrt nach Russland zurück, fünf Monate nachdem sie in Folge der Ukraine-Invasion alle Flüge eingestellt hatte.
Allerdings nicht ab Europa, stattdessen soll die Route zwischen Abu Dhabi und Moskau ab dem 3. Oktober wieder aufzunehmen werden.
Die Flüge werden vom Ableger der Fluggesellschaft in den Emiraten, Wizz Air Abu Dhabi, durchgeführt, an dem Wizz Air einen Anteil von 49 % besitzt. Die restlichen 51 % werden von der staatlichen ADQ kontrolliert, dem drittgrößten Staatsfonds des Emirats.
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Ein Sprecher von Wizz Air sagte, dass das Unternehmen in Abu Dhabi Russland mit seinem eigenen Luftverkehrsbetreiberzeugnis (AOC) bedienen wird. Flugzeuge, die unter britischen und ungarischen Lizenzen betrieben werden, werden dies nicht tun.
„Wizz Air Abu Dhabi ist eine nationale Fluggesellschaft der VAE, die im Einklang mit den nationalen Vorschriften und Richtlinien der VAE operiert“, sagte er. „Die Fluggesellschaft nimmt ihren Betrieb nach Moskau wieder auf, um die Reisenachfrage von Passagieren zu befriedigen, die von der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate nach und von Russland fliegen möchten.“
Die Aktien von Wizz in London fielen um 0,6 %, als am Dienstagmorgen die Nachricht von der Markteinführung bekannt wurde. Insgesamt sind sie in diesem Jahr um 46 % gesunken.
Der Geschäftsführer von Wizz Air Abu Dhabi, Michael Berlouis, sagte gegenüber Gulf News: „Wizz Air Abu Dhabi betreibt ein Netzwerk von 34 Zielen in einem Umkreis von fünf Flugstunden um Abu Dhabi und bietet extrem günstige Flugpreise zu einer Vielzahl unterschiedlicher Ziele .“
Wizz Air Abu Dhabi startete die Strecke zunächst im Dezember 2021, bevor sie nach der russischen Invasion in der Ukraine im folgenden Februar unterbrochen wurde.
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Geplant war die Wiedereinführung der Strecke Ende Oktober, nun hat sich die Fluggesellschaft jedoch entschieden, den Relaunch im Interesse der Wirtschaft der VAE vorzuziehen.
„Wir unterstützen die Reise- und Tourismusbranche der VAE, indem wir die Konnektivität sowohl regional als auch global im Einklang mit nationalen Vorschriften und Richtlinien verbessern“, fügte Berlouis hinzu.
Werden andere Airlines dem Beispiel folgen?
Die Nachricht könnte möglicherweise anderer internationaler Fluggesellschaften dazu ermutigen nach Russland zurückkehren, welches aufgrund der geografischen Lage für Fluggesellschaften auf der ganzen Welt einen lukrativen Markt bietet.
Russlands Luftraumverbot gilt jedoch weiterhin für Fluggesellschaften aus 36 Ländern, darunter alle 27 Mitglieder der Europäischen Union, die es als Reaktion auf Sanktionen im Zusammenhang mit der Ukraine gegen den russischen Luftverkehrssektor verhängt hat.
Die Sanktionen haben nicht nur Fluggesellschaften daran gehindert, von oder nach Russland zu fliegen. Die Sanktionen hindern russische Fluggesellschaften auch daran, Ersatzteile zu beschaffen oder sich im Westen warten zu lassen. Infolgedessen haben russische Fluggesellschaften, einschließlich Aeroflot, begonnen, älteren Flugzeuge zu zerlegen und Ersatzteilspender zu nutzen, um ihre Flotten aus überwiegend westlichen Passagierflugzeugen flugfähig zu halten, wie Reuters berichtete.
Trotz Sanktionen und Teileknappheit ist Russland immer noch auf externe Fluggesellschaften angewiesen, und Wizz Air ist keineswegs die einzige Fluggesellschaft, die in das Land fliegt.
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Seit Moskau im Februar seine Luftraumsanktionen gegen bestimmte Länder verhängt hat, pflegen andere gute Beziehungen zum kriegführenden Regime.
Rund 30 internationale Fluggesellschaften engagieren sich trotz des Einmarsches in die Ukraine immer noch für die Konnektivität mit Russland, darunter Turkish Airlines, Emirates, Air Serbia, El Al, Etihad, Egypt Air, Qatar Airways, Gulf Air und Air China.
Dabei ist Turkish Airlines der häufigste russische Besucher. Im Juni führte das türkische Star Alliance Mitglied mehr als 1.000 Flüge nach Moskau, St. Petersburg, Kasan, Sotschi und Jekaterinburg durch.
Als einzige Airline innerhalb Europas bietet Air Serbia weiter einen Weg für Reisende aus Russland nach Europa und umgekehrt. Tatsächlich hat Air Serbia seinen Dienst Belgrad-Moskau sogar ausgebaut und setzt nun das größte Flugzeug seiner Flotte auf der Strecke ein.
Serbien ist kein EU-Mitglied und nimmt auch nicht an den Sanktionen gegen Russland teil, die Aussen- und Wirtschaftspolitik ist traditionell pro-russisch ausgerichtet.
Selbst wenn bestimmte Fluggesellschaften in den russischen Luftraum einreisen dürfen, könnte es jedoch weitere Hürden geben.
So musste Anfang März die israelische Fluggesellschaft El Al eine Bürgschaft in Höhe von 2 Milliarden US-Dollar vom Finanzausschuss der Knesset einholen, um Flüge von und nach Russland fortsetzen zu können, nachdem die Airline keinen Versicherer mehr finden konnte, die bereit war diese Strecke zu versichern. El Al führt derzeit zwei tägliche Flüge zwischen Tel Aviv und Moskau durch.
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