Finnair hat einige ihrer beliebten Asien-Strecken gestrichen, wenige Stunden zuvor hatte Russland Fluggesellschaften aus 36 europäischen Ländern die Nutzung seines Luftraums verboten.
Die finnische Fluggesellschaft erklärte diesen drastischen Einschnitt damit, dass sie ihre derzeitigen „schnellen“ Routen nach Asien nicht mehr „wirtschaftlich nachhaltig“ betreiben kann, ohne russischen Luftraum zu nutzen.
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Am Wochenende hat die EU im Rahmen einer Reihe von Strafmaßnahmen wegen der russischen Invasion in der Ukraine ihren Luftraum für alle russischen Flugzeuge gesperrt, sodass diese Flugzeuge – einschließlich der Privatjets der Oligarchen, nun nicht mehr in EU-Ländern landen, starten oder ihren Luftraum durchfliegen dürfen.
Als Gegenreaktion auf diese Sanktionen schlug am Montag Russland mit einem eigenen Verbot für europäische Flugzeuge zurück.
Bisher warb Finnair als die europäische Fluggesellschaft mit den schnellsten Flugverbindungen nach Asien. Ohne Zugang zum russischen Luftraum müsste Finnair einen längeren Umweg in Kauf nehmen, was die Flugzeit um Stunden verlängern und diesen Vorteil egalisieren würde.
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Infolgedessen ist die finnische Airline gezwungen, neben Flügen nach Moskau und St. Petersburg, auch eine Reihe ihrer lukrativen Langstrecken nach Seoul, Osaka, Tokio, Shanghai und Guangzhou einzustellen. Nach derzeitigem Stand bleiben diese Flüge bis mindestens 6. März 2022 ausgesetzt, wobei dieser Zeitraum bald nochmals verlängert werden dürfte.
„Die Krise in der Ukraine betrifft alle Europäer, und wir verstehen die Entscheidung der EU, ihren Luftraum zu schließen“, sagte Topi Manner, CEO von Finnair. „Wir setzen unseren Notfallplan um, da die Situation erhebliche Auswirkungen auf Finnair hat. Die Umgehung des russischen Luftraums verlängert die Flugzeiten nach Asien erheblich und daher ist der Betrieb der meisten unserer Passagier- und Frachtflüge nach Asien wirtschaftlich nicht nachhaltig oder wettbewerbsfähig.“
Berichten zufolge hat sich die Fluggesellschaft an betroffene Kunden gewandt, Passagiere mit Flügen zwischen zwischen dem 27. Februar und dem 13. März können eine Rückerstattung für das ungenutzte Ticket nach Südkorea, Japan oder China beantragen. Auch Passagiere mit Flügen nach Russland können ihre Tickets kostenlos und vollständig erstatten lassen.
Warum braucht Finnair russischen Luftraum?
Während alle europäischen Fluggesellschaften mit Verbindungen nach Asien von der Schließung des russischen Luftraums betroffen sind, trifft es Finnair wahrscheinlich am härtesten.
Der Zugang zum russischen Luftraum ist ein wichtiges Verkaufsargument für Finnairs Asien-Strecken. So ermöglicht Finnair ein bilaterales Abkommen bisher Sibirien zu überfliegen und so die schnellsten Flüge zwischen Europa und Asien anzubieten. In Kombination mit der nördlichen Lage Finnlands in Europa kann die Fluggesellschaft dadurch wertvolle Stunden auf Reisen nach Asien gegenüber anderen Fluggesellschaften sparen, die aus dem Süden erheblich länger brauchen.
Durch diese Vereinbarung konnte Finnair bisher rund 80 Flüge pro Woche durch den russischen Luftraum anbieten.
Finnair hat jedoch die Flüge nach Asien nicht vollständig eingestellt und bedient weiterhin Ziele in Indien, Thailand und Singapur. Allerdings verlängert sich die Flugzeit aufgrund der veränderten Route durch die Türkei und den Nahen Osten um bis zu einer Stunde.
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In wie weit die Maßnahmen die wirtschaftliche Existenz der Airline bedrohen, bleibt abzuwarten und hängt maßgeblich davon ab, wie lange Russlands Krieg mit der Ukraine dauert. „Unter diesen neuen Umständen sind wir als Unternehmen der Meinung, dass funktionierende Flugverbindungen für die finnische Wirtschaft, Sicherheit und Versorgungssicherheit noch wichtiger sind. Das Unternehmen erwägt verschiedene Lösungen für den Fall, dass sich die Situation verlängert, und führt einen aktiven Dialog mit dem finnischen Staat”, erklärte ein Finnair-Sprecher.
Aktuell sind Fluggesellschaften aus 36 Ländern aus dem russischen Luftraum verbannt, darunter auch Deutschland.
Obwohl die Schweiz nicht dazu gehört, stoppte am Montag auch Lufthansa-Tochter Swiss alle Flüge nach Moskau und wird den russischen Luftraum nicht nutzen.
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