Lufthansa bereitet die Übernahme einer Minderheitsbeteiligung an AirBaltic vor.
Berichten der traditionell gut informierten Corriere della Sera, soll sich die Kranich-Airline in der Endphase der Verhandlungen über den Kauf von „rund 10 %“ befinden.
Nach Angaben des Finanzunternehmens Prudentia hat AirBaltic einen Unternehmenswert von rund 310 Millionen Euro. Wenn die Lufthansa-Beteiligung 10 % betragen würde, würde dies einen geschätzten Aufwand von rund dreißig Millionen Euro für den Lufthansa Konzern bedeuten, der in den letzten Wochen in Brüssel damit beschäftigt ist, die Investition in die italienische Fluggesellschaft ITA Airways abzuschließen.
Anders als bei dem Einstieg mit 41 % bei ITA Airways wäre eine solche Beteiligung nicht genehmigungspflichtig. Diese Möglichkeit nutzten auch Air France/KLM für ihre Beteiligung an SAS. Der Deal verschaffte Air France/KLM 19,99 % der Anteile und eine enge Partnerschaft mit der skandinavischen Airline, die in der Folge vergangenen Monat der SkyTeam-Allianz betrat.
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AirBaltic gehört der lettischen Regierung, die rund 98 % der Anteile hält. Für eine weitere Expansion ist für 2025 der Börsengang geplant – was einen geschätzten Erlös von 250 Millionen Euro bedeuten dürfte und „jährliche Investitionsausgaben von rund 130 Millionen ab dem nächsten Jahr“. Dabei sollen 25 % (plus eine Aktie) von AirBaltic in Besitz des lettischen Staates bleiben.
In den letzten Wochen waren Gerüchte über ein Interesse der Lufthansa an Air Baltic aufgetaucht, nachdem die öffentlich-rechtlichen Medien in Lettland zunächst von einem „strategischen Investor“ gesprochen hatten, ohne jedoch einen Namen zu nennen. Ende September erklärte der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa-Group, Carsten Spohr, dass im Hinblick auf die Konsolidierung des europäischen Luftraums die Prioritäten für die großen europäischen Unternehmen die portugiesische TAP und Air Europa seien, an denen ebenfalls die großen europäischen Konkurrenten IAG (zu denen British Airways, Iberia, Aer Lingus, Vueling gehören) und Air France-KLM interessiert sein sollen.
Obwohl laut Experten AirBaltic über kein interessantes Drehkreuz für die Lufthansa verfügt, verfügt die Airline mit 48 Airbus A220 über eine interessante Flotte für Kurz- und Mittlestreckenflüge, weitere 42 bestellte Flugzeuges dieses Typs sollen bis 2029 hinzukommen. Air Baltic könnte so schnell die benötigen Kapazitäten liefern, die Lufthansa aufgrund von Triebwerksproblemen und Lieferverzögerungen aktuell dringend benötigt.
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Dank eines 2021 unterzeichneten Codeshares nutzt Lufthansa bereits AirBaltic-Flugzeuge: Die Vereinbarung sieht vor, dass Passagiere, die Flüge bei einigen Fluggesellschaften der Gruppe (Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines) gebucht haben, in AirBaltic-Flugzeugen einsteigen. Im Jahr 2023 generierte diese Art von Betrieb einen Umsatz von 100,7 Millionen Euro für das lettische Unternehmen. Am 13. September wurde ein neuer, ähnlicher Vertrag unterzeichnet, der drei Jahre gültig ist: Die lettische Fluggesellschaft wird Lufthansa während der Sommersaison bis zu 21 Flugzeuge ihrer aktuellen Flotte zur Verfügung stellen.
So beförderte AirBaltic im Jahr 2023 2,4 Millionen Passagiere mit Lufthansa-Tickets – mehr als ein Drittel der gesamten 6,9 Millionen Air Baltic-Passagiere. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres gab es 3,6 Millionen Reisende (1,4 Millionen für die Lufthansa-Gruppe), der Umsatz betrug 339 Millionen, während die letzte Zeile der Bilanz einen Verlust von 88,8 Millionen Euro ausweist.
Titelfoto von Jozsef Soos/ iStock
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