Für viele Reisende, die nach Asien, Australien, Neuseeland oder Afrika fliegen, ist ein Zwischenstopp unvermeidlich. Der Nahe Osten bietet sich dank seiner geografischen Lage als idealer Knotenpunkt an, um Passagiere aus Deutschland, Österreich und Europa mit dem Rest der Welt zu verbinden. Eine der weltweit renommiertesten Fluggesellschaften, die diesen Vorteil nutzt, ist Qatar Airways.
Für meine Reise nach Japan entschied ich mich für Qatar Airways, wobei der erste Teil der Reise in der Economy Class von Wien nach Doha führte. Qatar Airways bedient diese Strecke zweimal täglich und verbindet die österreichische Hauptstadt mit ihrem Drehkreuz, dem Hamad International Airport in Doha (DOH).
Obwohl die katarische Fluggesellschaft vor allem für ihren exzellenten Service und die luxuriöse Qsuite Business Class bekannt ist, war ich gespannt darauf, wie Qatar Airways in der Economy Class abschneidet und habe diese auf meiner Reise nach Asien genauer unter die Lupe genommen.
Buchung
Qatar Airways ist Mitglied der Oneworld-Allianz, was bedeutet, dass du einen solchen Flug am besten mit Meilen über das AsiaMiles-Programm von Cathay Pacific oder mit Avios von British Airways oder Qatar Airways buchen kannst. Bei Cathay Pacific zahlst du 15.000 AsiaMiles-Meilen plus etwa 200 Euro Steuern und Gebühren von Wien (VIE) nach Doha (DOH). Mit Qatar Airways Avios kostet ein einfacher Economy-Flug 21.500 Meilen, aber die Steuern und Gebühren sind mit rund 80 Euro deutlich niedriger. Du solltest jedoch immer die Cashpreise vergleichen, wenn du deine Meilen für einen solchen Flug nutzen möchtest. Vergiss nicht, dass beide Treuewährungen ziemlich einfach zu sammeln sind, da sowohl Asia Miles als auch der Qatar Airways Privilege Club Transferpartner von American Express Membership Rewards sind und du Punkte direkt übertragen kannst.
Wenn du nicht über genügend Avios verfügst, kannst die American Express Platinum Card beantragen. Diese bietet derzeit einen Anmeldebonus von 30.000 Punkten, wenn du in den ersten sechs Monaten der Kartenmitgliedschaft 10.000 Euro Umsatz erreicht hast.
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Erfahrung am Boden
Es war der erste Tag der Sommerferien in Österreich und so war der Wiener Flughafen natürlich sehr gut besucht. Aus diesem Grund machte mich auch etwas früher als gewohnt auf den Weg nach Wien-Schwechat, um für meinen Flug mit Qatar Airways nach Tokio-Narita einzuchecken bzw. mein Gepäck aufzugeben.
Der Check-in von Qatar Airways befand sich in Terminal 3 (Schalter 301 – 338) und öffnete drei Stunden vor Abflug. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich schon zahlreiche Passagiere in der Warteschlange eingereiht. Neben Schaltern für die Economy und Business Class bzw. Statuspassagiere stand auch ein Bag-Drop für jene zur Verfügung, die bereits online eingecheckt hatten und nur noch ihr Gepäck aufgeben wollten.
Obwohl ich bereits am Vortag meine Bordkarte über die Qatar Airways-App heruntergeladen hatte, entschied ich mich gegen den Baggage-Drop-off, denn ich wollte gerne mit einem der Mitarbeiter sprechen, um möglicherweise einen Sitzplatz mit einem freien Nebensitz zu erhalten. Die Mitarbeiterin war sehr freundlich und öffnete eine zuvor geblockte Reihe am Fenster für mich.
Mit meiner Amex Platinum AT Kreditkarte konnte ich die Fast Lane bei der Security nutzen, was mir heute wertvolle Zeit sparte. Anschließend begab mich in die Sky Lounge, zu der ich mit dem integrierten Priority Pass meiner Kreditkarte kostenlos Zutritt erhalten konnte. Wie der gesamte Flughafen, war auch die Lounge rund um die Mittagszeit sehr gut besucht und es gab nur noch vereinzelte freie Sitzplätze. Bei einer Auswahl an kalten und warmen Speisen und Snacks sowie verschiedenen alkoholfreien und alkoholischen Getränken konnte ich die Wartezeit bis zu meinem Abflug angenehm überbrücken.
Das Boarding für QR0184 nach Doha begann circa 45 Minuten vor der geplanten Abflugszeit, zunächst mit dem Priority Boarding und kurz darauf mit dem Boarding der Economy Class. Mit der Einhaltung von Boarding-Gruppen verlief das Einsteigen schnell und effizient – beginnend von hinten nach vorne.
Als alle Passagiere ihr Handgepäck in den Gepäckfächern verstaut und ihre Plätze eingenommen hatten, wurden wir mit einer Durchsage aus dem Cockpit begrüßt und über eine kleine Verspätung informiert – kurze Zeit später ging es endlich los und der Airbus A350-900 machte sich auf den Weg Richtung Doha.
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Kabine & Sitz
Die Kabine wirkte definitiv hochwertiger als eine durchschnittliche Economy Class-Kabine. Was mir sehr gefiel, war die Stimmungsbeleuchtung, welche die Kabine der Airbus A350 in ein stylisches Violett tauchte. Auch das Raumgefühl war mit nichts zu vergleichen, was ich zuvor in einer Economy-Kabine erlebt hatte.
Die Sitze der Economy Class an Bord von Qatar Airways A350 sind in einer 3-3-3 Konfiguration angeordnet, was das großzügige Raumgefühl noch verstärkte und eine angenehme Sitzbreite von über 43 Zentimetern ermöglicht.
Die Sitze waren abwechselnd mit einem dunkelgrauen und/oder burgundroten Überzug ausgestattet. Die Liebe zum Detail war beeindruckend, von den weißen Nähten bis zur Haptik der Bezüge. Manchmal sind es die einfachen Dinge, die den Unterschied machen.
Da mein Sitz 42K fast ganz hinten im Flugzeug war, durfte ich als eine der ersten Economy Class-Passagiere an Bord gehen. Die Flugbegleiterinnen standen – in ihren ultra-chicken Uniformen, bereits an der Tür und zeigten den Passagieren den richtigen Weg.
Die Abstände zwischen den Sitzreihen waren großzügig und ich hatte genügend Beinfreiheit, sodass auch größere Personen genügend Platz zur Verfügung haben sollten.
Der Sitz in der Qatar Airways A350 verfügt über eine verstellbare Kopfstütze und bietet vergleichsweise viel Raum zum Zurücklehnen, sodass auch auf längeren Economy Class über Nacht ein ausreichender Komfort gegeben sein sollte. Auch die Sitzfläche war breit genug – selbst wenn du nicht “Body Normative” bist.
Ich wähle immer den Fensterplatz, weil ich erstens die meiste Zeit des Fluges damit verbringe, den Ausblick zu genießen oder zu versuchen, zu erraten, über welches Land wir fliegen, und zweitens es normalerweise toll ist, meinen Kopf an die Seite des Flugzeugs oder das Fenster zu lehnen und ein wenig zu schlafen. Heute hatte ich dabei sogar das Glück, dass ich eine komplette Reihe für mich alleine hatte.
Der Klapptisch war zweifach faltbar, entweder um nur ein Getränk abzustellen oder voll ausgeklappt für den Essens-Service. Aber auch mein 13-Zoll Laptop fand bequem darauf Platz.
Übrigens, auch wenn auf Webseiten wie SeatGuru häufig vor der vorletzten oder gar letzten Economy Class-Reihe gewarnt, selbst in der letzten Reihe kannst du deinen Sitz genauso weit zurücklehnen wie der anderen Standard-Economy-Sitze und auch die Nähe zur Galley und den Waschräumen empfand ich nicht als störend. Im Gegenteil, wenn ich den Rufknopf drückte, war innerhalb kürzester Zeit eine Flugbegleiterin zur Stelle.
Die Waschräume im hinteren Teil der Maschine waren stets sauber und gepflegt. Sie waren standardgemäß mit Seife, aber auch einem Parfum und Bechern ausgestattet. Diese sollen beim Zähneputzen das Ausspülen erleichtern.
Annehmlichkeiten & IFE
Auf meinem Sitz warteten bereits ein kleines Kissen, und eine in einer Plastiktüte verpackte flauschige Decke sowie ein Paar Bügelkopfhörer, die zwar nicht so toll waren, aber immer noch besser als wackelige und billige In-Ear-Ohrhörer.
Der Bildschirm in der Rücklehne meines Vordersitzes war 10,6 Zoll groß und die Anzeige kristallklar. Die Auswahl an Filmen und Serien war beeindruckend und bot neben aktuellen Hollywood Blockbustern und Klassikern auch Bollywood, sowie arabische und südasiatische Medien. Das IFE-System war schnell und der Touchscreen reagierte sehr gut, alternativ konnte es auch über die kleine Fernbedienung gesteuert werden, die unterhalb des Bildschirms angebracht war.
Als zusätzliche Alternative zur traditionellen Flight-Map verfügt der Qatar Airways Airbus A350 gleich über mehrere Außenkameras, über die du die Reise aus verschiedenen Perspektiven verfolgen kannst und die eine bessere Sicht boten als ich es mir vorgestellt hatte.
Am Sitz standen außerdem ein USB- als auch ein Stromanschluss (befindet sich unter dem Sitz) zum Laden der persönlichen elektronischen Geräte wie Smartphone oder Laptop zur Verfügung, die beide während des gesamten Fluges gut funktionierten.
Allerdings kann keine Kamera auch nur annähernd so gut sein wie die Aussicht aus dem Fenster. Solltest du in der Economy Class in einem Airbus A350 fliegen, solltest du dir rechtzeitig einen Sitzplatz am Fenster auswählen, durch die größeren Fenster des A350 ist nicht nur das Raumgefühl ein deutlich offneres, sondern du hast auch eine besonders schöne Aussicht.
Für die Verbindung mit dem WLAN an Bord standen verschiedene Optionen zur Verfügung. Mitglieder des Qatar Airways Privilege Clubs erhalten an Bord für 1 Stunde kostenloses Hochgeschwindigkeits-Internet, Mitglieder des Student Club erhalten sogar unbegrenzten Zugang für den gesamten Flug. Zudem kannst du deinen Internet-Zugang bereits beim Online-Check-in für nur 8 USD im Voraus (oder für 10 USD an Bord) buchen. Das Internet an Bord von Qatar Airways ist im Vergleich zu den meisten Airlines eines der günstigsten und fast noch wichtiger, auch eines der schnellsten. So konnte ich problemlos Nachrichten via Whatsapp versenden, sogar mit Fotos und auch Social Media wie Instagram und Youtube funktionierten, wenn auch nicht immer flüssig.
Speisen & Getränke
Etwa 10 Minuten nach dem Abheben wurden kleine Menükarten mit den zur Wahl stehenden Speisen und Getränken verteilt. Ich finde es toll, wenn Fluggesellschaften dies in der Economy Class anbieten, denn es ist eine kleine Geste, aber die Wirkung ist doch so viel besser als nur die Frage: „Beef or Chicken?“, wenn der Trolley den Gang entlangkommt.
Der Service begann etwa eine Stunde nach dem Start. Da ich jedoch in der vorletzten Reihe der Economy Class-Kabine saß, dauerte es noch circa 30 Minuten, bis auch ich mein Essen bekam. Das ist eben der Nachteil, wenn man einen Platz ganz hinten wählt.
Ich entschied mich für das Hähnchen Biryani. Das kam in würzigen Sauce mit Reis und wurde auf einem Tablett zusammen mit Couscous Salat, einem warmen Brötchen und einem Dessert serviert. Die Nachspeise war ein Apfel-Crumble und so lecker, dass ich mir später noch eine zweite Portion gönnte.
Obwohl die Hauptspeise leider nicht so appetitlich aussah, war es wirklich sehr lecker und eine der besten besten Gerichte, die ich bisher in der Economy Class verspeist habe. Zum Essen wurde eine kleine Flasche Wasser gereicht, daneben konnte ich weitere Getränke aus einer breiten Auswahl an Säften, Softdrinks, aber auch Alkohol wie Bier, Rot- und Weiss-Wein und Spirituosen wie Gin, Wodka oder Whisky bestellen.
Zum Essen wurde auch ein Erfrischungstuch gereicht. Positiv fiel mir außerdem das Metallbesteck auf, welches nicht nur umweltfreundlicher ist, sondern das gesamt Speiseerlebnis einfach wertiger als Plastikbesteck macht.
Mit dem Abräumen der Tabletts und einer Runde Heißgetränke in Form von Tee oder Kaffee endete der Hauptservice.
Service
Nicht nur das Essen in der Economy Class von Qatar Airways hat mich beeindruckt. Das Sahnehäubchen war für mich der außergewöhnliche, und ich meine wirklich außergewöhnliche, Service des Kabinenpersonals. Während unserer kleinen Verspätung am Boden kam die Crew mit einer Getränkerunde durch die Kabine. Auch wurde ich fast den gesamten Flug über von demselben Crewmitglied bedient, und sie gab sich wirklich alle Mühe, eine Beziehung zu mir aufzubauen und half mir gerne, wann immer ich es brauchte. Sie war innerhalb von Sekunden, nachdem ich den Rufknopf gedrückt hatte, an meinem Platz und bot mir sogar ein zweites Dessert an. Ich schätze die kleinsten Gesten wirklich sehr, und das hat mir wirklich viel gebracht.
Einziger Wermutstropfen war die etwas lange Wartezeit, was vermutlich auch daran lag, dass es eben nur eine Flugbegleiterin für meinen Gang zuständig war. Das ist wirklich das einzig Negative, was ich über den Service sagen kann.
Gesamteindruck
Die Zeit an Bord von Qatar Airways A350 ist (sogar) in der Economy Class wortwörtlich wie im Flug vergangen. Ich war begeistert von Komfort und dem Raumgefühl im A350 und dem unglaublichen Service der Qatar Airways-Crew. Langstreckenflüge in der Economy Class sind nichts, worauf sich die Leute freuen, aber ich freue mich schon jetzt auf meinen nächsten Economy-Flug mit Qatar Airways.
Beim Servicestandard dürften sich andere große Fluggesellschaften gerne ein Beispiel an Qatar nehmen, dass sich alle Passagiere an Bord willkommen und gut aufgehoben fühlen, egal ob sie mit einem günstigen Economy- oder einem teueren First Class-Ticket reisen.
Auch beim Unterhaltungsprogramm und Internet an Bord bietet Qatar Airways eine Spitzenleistung und sorgt dafür, dass es auch auf längeren Flügen in der Economy Class nicht langweilig werden muss.
Die Präsentation der Speisen könnte vielleicht noch besser sein, gerade da Qatar Airways keine Premium Economy anbietet, wäre hier noch Luft, um die Lücke zur Business Class etwas zu verringern.
Insgesamt also Daumen hoch Qatar Airways.
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