Bis gestern Nacht mussten Lufthansa und ITA Airways die Maßnahmen zur Wahrung des Wettbewerbs in Brüssel einreichen. Dennoch droht nun die Einigung zwischen dem Wirtschaftsministerium und dem Lufthansa-Konzern über ITA Airways – nach fast zwei Jahren intensiver Verhandlungen und einem vorläufigen grünen Licht der EU-Kommission, zu scheitern.
Das will der traditionell gut informierte Corriere della Sera aus zwei mit den Diskussionen vertrauten Quellen erfahren haben. Eine Bestätigung dazu gibt es allerdings noch nicht.
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Demnach hätten Lufthansa und das Italienische Ministerium für Wirtschaft und Finanzen über einige Vertragsklauseln und den Betrag nach der ersten Kapitalerhöhung diskutiert. Diese zweite Tranche von 325 Millionen (plus 100 Millionen Bonus) möchte Lufthansa nun nach unten korrigieren, da die italienische Airline in den vergangenen sechs Monaten deutlich an Wert eingebüßt habe.
Ein Argument, das die italienische Seite zurückweist. Kurz gesagt akzeptiert Rom keine Anpassung der zweiten Tranche auf der Grundlage der Finanzergebnisse des letzten Quartals des Jahres. „Italien verkauft sein Unternehmen nicht“, heißt es aus Regierungsquellen.
Diese Meinungsverschiedenheiten über den Preis und Vorwürfen, einige Vertragsklauseln nicht angewendet zu haben, könnten die über Monate hinweg aufgebaute und in Brüssel vor dem EU-Kartellamt so stark verteidigte geplante ITA Übernahme der Lufthansa tatsächlich noch zunichte machen könnte.
Denn auf italienischer Regierungsseite sieht man sich offenbar nicht dazu verpflichtet, den Vertrag mit der Lufthansa zu schließen, wenn dies den Interessen des italienischen Staates widerspricht.
Noch bis zum 11. November bleibt beiden Seiten Zeit, ihre Unstimmigkeiten aus dem Weg zu räumen und ihre Vorschläge bei der EU einzureichen. Andernfalls dürfte der Lufthansa Einstieg bei ITA Airways endgültig scheitern.
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