Der Luxus- und Lifestyle-Hotelsektor bleibt für Hyatt weiterhin das Kerngeschäft.
Am Dienstag gab der Hotelriese mit Sitz in Chicago bekannt, dass er die in New York ansässige Standard International und die meisten ihrer Tochtergesellschaften für einen Grundpreis von 150 Millionen Dollar übernehmen will. Das von Standard International übernommene Portfolio, zu dem auch die Marken The Standard und Bunkhouse Hotels gehören, umfasst derzeit 21 Hotels.
Mehr als 30 Hotels befinden sich in verschiedenen Entwicklungsstadien und die Übernahme durch Hyatt könnte weitere 185 Millionen Dollar kosten, wenn weitere dieser Hotels eröffnet werden. Zu Standard gehören auch die neue Marke StandardX und das neue Luxushotels The Manner im New Yorker Stadtteil SoHo.
Was die Treueprogramme betrifft, werden alle im Deal enthaltenen Hotels von Standard International in das Netzwerk von World of Hyatt integriert.
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„Das Team hinter Standard International hat ein einzigartiges und preisgekröntes Portfolio an Marken und Hotels geschaffen, die den Status quo auf den Kopf stellen und in den letzten 25 Jahren eine treue Anhängerschaft unter den anspruchsvollsten Lifestyle-Gästen gewonnen haben“, sagte Mark Hoplamazian, CEO von Hyatt, in einer Erklärung. „Diese Hotels treffen den Zeitgeist und schaffen eigene Reiseziele mit begehrten und beliebten Programmen und Events wie der Afterparty der Met Gala. Wir freuen uns sehr, die Hotels und das Team von Standard International mit der neu geschaffenen Lifestyle-Gruppe in der Hyatt-Familie willkommen zu heißen und von ihrer Brillanz, Kreativität, Kultur und Innovation zu profitieren.“
Gerüchte über eine mögliche Übernahme kamen Ende letzten Monats auf. Zu den bekanntesten Häusern der Gruppe zählen The Standard, High Line in New York und The Standard, Bangkok Mahanakhon. Die Übernahme von Standard gibt Hyatts Expansion im Bereich Lifestyle-Hotels einen deutlichen Schub, da zu Hyatts aktuellem Lifestyle-Markenportfolio Dream Hotels , Thompson Hotels, Andaz und Alila gehören. Die Zahl der Lifestyle-Hotelzimmer bei Hyatt hat sich zwischen 2017 und 2023 bereits verfünffacht und das Unternehmen hat im vergangenen Jahr die Buchungsplattform für Luxus- und Lifestyle-Hotels Mr & Mrs Smith übernommen.
Die Übernahme von Standard soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Geplant ist die Gründung einer eigenen Lifestyle-Gruppe mit Sitz in New York City. Amar Lalvani, Executive Chairman von Standard International, wird der neue Leiter der Lifestyle-Abteilung von Hyatt.
„Wir haben lange darauf gewartet, das richtige Unternehmen zu finden, mit dem wir zusammenarbeiten können“, sagte Lalvani in einer Erklärung. „Mit der Wahl von Hyatt greifen wir auf eine leistungsstarke globale Infrastruktur und einen treuen Gästestamm zurück. Ich bin sehr stolz darauf, dass unser Team das Potenzial ausschöpfen konnte, das wir bei The Standard und Bunkhouse Hotels gesehen haben, und fühle mich geehrt, dass Hyatt zu schätzen weiß, wie besonders unsere Marken, Immobilien und – am wichtigsten – unsere Mitarbeiter sind. Wir haben eine gemeinsame Vision für das enorme Potenzial, das noch vor uns liegt.“
Diese Struktur deutet darauf hin, dass große Hotelkonglomerate wie Hyatt erkannt haben, dass es am besten ist, die kreativen Kräfte weitgehend intakt zu lassen, um sich in der Lifestyle-Hotelszene zu behaupten. Marken wie Marriotts W schienen zu stolpern, als sie sich weit von ihren ursprünglichen Design- und Kreativkonzepten entfernten, und die jüngsten Übernahmen großer Marken deuten darauf hin, dass die Branche versucht, ähnliche Missgeschicke zu vermeiden.
So bleiben beispielsweise nach der Übernahme von Ennismore durch Accor die Markenführer weitgehend für den Betrieb ihrer Angebote wie Gleneagles, Delano und SLS verantwortlich. Hyatts Ankündigung deutet darauf hin, dass die neue Lifestyle-Gruppe aus „dem talentierten Team von Standard International sowie Hyatt-Kollegen“ bestehen wird.
Derweil deutet sich für Amber Asher, die derzeitige CEO von Standard International, der Abschied vom Unternehmen an. Asher und Standard gehören zu den wenigen Beispielen in der Hotelbranche, in denen eine Frau den Spitzenjob einer Hotelmarke innehat. Sie fand in der Erklärung von Hyatt zur Übernahme von Standard International nämlich keine Ewrähnung.
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Titelfoto von The Standard, Bangkok Mahanakhon
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